Die Unterganschnigg Liegenschaft m.b.H. beabsichtigt den Bau eines Multifunktionshauses und Klein- und Mikrowohnungen am Standort Flugplatzstraße 28.
Zur Projektentwicklung wurde ein geladener Realisierungswettbewerb mit 6 Teilnehmer*innen durchgeführt. Geplant ist ein spannender Mix aus Klein- und Mikrowohnungen und hochwertigen Wohneinheiten für die sogenannte „Silver-Society“- Wohnen ab 50.
Entlang der Flugplatzstraße wird die Erdgeschosszone durch halböffentliche und öffentliche Räume wie einen Multifunktionsraum, Co-Working-Bereiche, Gemeinschaftsräume sowie Fitness- und Relaxbereiche attraktiv gestaltet und aufgewertet.
Im Zuge des durchgeführten Wettbewerbsverfahrens wurden von den teilnehmenden Büros dazu sehr spannende Beiträge vorgelegt und werden das Siegerprojekt sowie das zweit- und drittgereihte Projekt öffentlich ausgestellt.
Die Wettbewerbsausstellung findet im Rathaus 3. Stock im Oktober während der Öffnungszeiten statt.
Wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Interesse!
Das Siegerprojekt sowie das zweit- und drittgereihte Projekt sind im Oktober während den Öffnungszeiten des Rathauses im 3. Stock ausgestellt.
Auszug aus dem Protokoll der Jury
PROJEKT 1005 (1. Preis)
Verfasser 5 LP architektur ZT GmbH, Altenmarkt
Das Projekt überzeugt durch seine städtebauliche Körnung mit der das geforderte Raumprogramm in die heterogene Struktur integriert wird. Aufgelöst in drei kubische Baukörper, welche über Geschossdecken miteinander verbunden sind und ein im Nord-Osten präzise gesetzter schlanker, 6-geschossiger Solitärbaukörper, werden die Funktionen gut organisiert. Die präzise Setzung und Drehung der Baukörper zueinander lassen ein spannungsvolles Ensemble entstehen. Alle öffentlichen Funktionen im EG orientieren sich 3-seitig zum angrenzenden Stadtraum, wie auch in den gemeinschaftlichen grünen Hof. Die verkehrstechnische Erschliessung erfolgt an der Nordostseite, erforderliches oberirdisches Parken ist funktional logisch am Quartierseingang positioniert.
Der Solitärbau als Hochpunkt beherbergt alle Micro-Mitarbeiterwohnungen mit gleichbleibender Qualität. Eine windmühlenartige Anordnung der Grundrisse um eine kompakte, vertikale Erschliessung ermöglicht jeder Wohnung eine Ausrichtung in zwei Himmelsrichtungen und generiert ein homogenes Erscheinungsbild ohne Vorder- oder Rückseite. Alle Mitarbeiterwohnungen werden durch einen kleinen Aussenraum ergänzt. Die Silver-Living Wohneinheiten werden in geometrisch klar definierten Kuben über offene Laubengänge erschlossen. Feine Abdrehungen der Wohnkuben lassen spannende Mittelzonen mit qualitativem Mehrwert für das Gemeinschaftsleben entstehen. Die funktional guten Grundrisse der Seniorenwohnungen sind 2-seitig belichtet und belüftet, eingeschnittene Loggien erzeugen einen geschützten Aussenraum und geben die erforderliche Privatheit.
Bemerkenswert sind sowohl Sichtbeziehungen wie auch Sichtachsen, sowie die Vielfältigkeit der Aussen- und Zwischenräume, die sich durch die gekonnte Komposition von Gebäudevolumen ergeben und einen gesamtheitlichen Mehrwert bilden.
Das sensible städtebauliche Spiel mit den Baukörpern, deren präzise Setzung und die Verteilung der Funktionen überzeugt, die gestalterische Anmutung und die Ausformulierung der Außenräume geben für die Jury die richtige Antwort auf die Aufgabenstellung.
Empfehlung der Jury:
Im EG des Solitärbaukörpers sollte ein kleiner Gemeinschaftsbereich für das Micro-Wohnen zu Lasten der Größe des Co-Working die allgemeinen Bereiche ergänzen. Eine Erhöhung der gedeckten Fahrradstellplätze ist anzustreben (in Abstimmung mit dem Betreiber).
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PROJEKT 1002 (2. Preis)
Verfasser: sitka.kaserer.architekten zt-gmbh, Saalfelden
Ein 6-geschossiger Gebäudehochpunkt am nord-westlichen Kreuzungspunkt bildet das Kopfgebäude eines umschliessenden, durchgängig 3-geschossigen Hofhauses aus.
Mit einer klaren Ausrichtung beherbergt das Erdgeschoss des östlichen Baukörpers die allgemeinen Funktionen. Die Erschliessung erfolgt über die Nordseite des Gebäudeensembles, ein großzügiger Aussenraum ergänzt das Co-Working und öffentlichen Funktionen an logischer Stelle. Der durch 3 Seiten geschützte Innenhof lässt ein funktionierendes, kommunikatives Gemeinschaftsleben erwarten. Mitarbeiterwohnungen sind zur Gänze im 6-geschossigen Solitärbau situiert, die Silver-Living Einheiten sind in gut zugeschnittenen Grundrissen entlang aller Fassaden aufgereiht. Eingeschnittene Loggien als geschützte Aussenräume ergänzen die funktional durchdachten Grundrisse. Erforderliche lange Wohnungszugänge werden durch Blickbezüge ins Freie aufgelockert und mit Tageslicht versehen.
Durch die Anordnung der Wohnungen entlang der Fassaden entstehen einige Nordwohnungen, welche zudem noch mit dem Strassenlärm konfrontiert werden. Im Innenhofbereich verhindern Eckpositionierungen die erforderliche Privatheit, die Wohnungszugänge geben ebenso immer wieder Einblicke in die Privatbereiche der Wohnungen. Das Positionieren des hohen Solitärbaukörpers im Westen wird aus Verschattungsgründen kritisch gesehen und geht zu Lasten des zu klein wirkenden Gemeinschaftshofes. Die Komposition des Entwurfs wird positiv hinsichtlich des klar strukturierten und des gestalterischen Anspruch bewertet, wenngleich die Größe des Grundstücks für den Entwurfsvorschlag nicht ausreichend erscheint.
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PROJEKT 1001 (3. Preis)
Verfasser: Watzek + Paulitsch Architekten ZT GmbH, Zell am See
Ein 6-geschossiges, punktuelles Gebäude in Nordosten und zwei dreigeschossige Baukörper - verbunden durch eine L-förmige 2-geschossige Gebäudespange - sind in einer dem Bauplatz angemessenen Körnung geometrisch klar zueinander gesetzt. Alle öffentlichen Funktionen sind zentral im Erdgeschoß positioniert und von Nord-Osten erschlossen. Die Mitarbeiterwohnungen sind im Punktgebäude situiert, die Silver-Living Wohnungen über teilweise 3 Geschosse entlang Ost-, West- und Südfassade. Begleitet werden die Fassadenfronten von durchgängigen Balkonfronten. Geländemodellierungen formulieren eine begehbare Dachlandschaft über dem Zentralbereich aus und verbinden das OG 1 direkt mit dem Aussenraum.
Diese begehbare Landschaft lässt die Allgemeinbereiche zu teils unterirdischen Räumen mit zu wenig Bezug zum Aussen- und Stadtraum werden. Die Größe des eingeschnittenen Atriums erscheint zu klein, die Positionierung der Tiefgaragenabfahrt im Zentralbereich lässt eine Beeinträchtigung für die Wohnungszugänge entstehen. Kritisch gesehen werden die langen, schmalen und teilweise dunklen Zugänge zu den Seniorenwohnungen. Durch die vorgelagerten Balkone entstehen grosse Tiefen bei den Wohnungsgrundrissen zu Lasten von Tageslichtqualität. Der Ansatz und die Idee des Entwurfs werden positiv hinsichtlich der kommunikativen Möglichkeiten bewertet, wenngleich die topographische Ausformulierung des Aussenraums für Wohnen im Alter und den Ort im städtebaulichen Kontext nicht passend erscheint.
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