95 Millionen Euro Gesamtinvestition / Reportage von den Arbeiten unter Tage
(LK) Das größte Infrastrukturprojekt des Landes Salzburg, der sehr aufwendige Bau der neuen Flucht- und Rettungsstollen für den Schmittentunnel, geht gut voran. Seit April 2024 laufen die Arbeiten. Mittlerweile ist der Vortrieb im ersten Bauabschnitt voll angelaufen, 190 Meter Fels wurden bereits aus dem Berg gesprengt. Dieses Projekt ist sozusagen das Finale eines großen Sicherheitsupdates für den Schmittentunnel.
LH-Stv. Stefan Schnöll verschaffte sich persönlich einen Überblick über den Baufortschritt in den neuen Flucht- und Rettungsstollen des Schmittentunnels.
LH-Stv. Stefan Schnöll mit Tunnelpatin Magdalena Segl vor dem Eingang zum ersten Bauabschnitt für die neuen Flucht- und Rettungsstollen des Schmittentunnels.
190 Meter der neuen Flucht- und Rettungsstollen für den Schmittentunnel wurden bereits in den Berg gesprengt. „Eine Herkulesaufgabe“, so LH-Stv. Stefan Schnöll. Hier im Bild mit Horst Schweiger, Bauleiter ARGE PORR/Östu Stettin (li.) und Christian Cecon, Projektleiter Land Salzburg (re.).
Nach Fertigstellung wird es für den Schmittentunnel 14 Fluchtwege geben, vier davon sind dann für Einsatzfahrzeuge befahrbar. Die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer steig damit enorm.
Steht man bei der Einfahrt zur Megabaustelle kann man nicht erahnen, was sich unter Tage abspielt. Die Arbeiten haben sich schon 190 Meter weit in den Berg gearbeitet, parallel zur Hauptröhre des Schmittentunnels entstehen mehrere Flucht- und Rettungsstollen. Mit schweren Gerät arbeitet man hier an mehr Verkehrssicherheit, denn dieses wichtige Update wird im Ernstfall Leben retten. Die Fluchtwege ins Freie sind weitaus kürzer, die Einsatzfahrzeuge können an mehreren Stellen zufahren.
Schnöll: „95 Millionen Euro für die Sicherheit.“
Ausgerüstet mit Helm, Sicherheitsschuhen, Lampe und Ortungsgerät verschaffte sich Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll persönlich einen Überblick über den Baufortschritt unter Tage in Zell am See. „Beeindruckend wie reibungslos und gut koordiniert diese Herkulesaufgabe hier erledigt wird“, so Schnöll und er betont: „Insgesamt investieren wir rund 95 Millionen Euro in die Sicherheit des Schmittentunnels, den rund sechs Millionen Fahrzeuge pro Jahr nutzen.“
Eckpunkte zu den Flucht- und Rettungsstollen
- Gesamtkosten für das Sicherheitspaket: rund 95 Millionen Euro, davon rund 76,5 Millionen Euro für die Flucht- und Rettungsstollen
- Derzeit gibt es zwei Fluchtwege. Im Endausbau werden es zusätzliche zwölf sein, davon sind vier für Einsatzfahrzeuge befahrbar.
- Drei Bauabschnitte (Nord, Mitte, Süd), die Fertigstellung aller Abschnitte ist im Jahr 2030 geplant
- Derzeit: Erster Bauabschnitt Nord, Vortrieb des neuen Stollens in Richtung Zell am See. Inbetriebnahme voraussichtlich Mitte 2026
- Umfangreiche Information der betroffenen Grundstücksbesitzer und Anrainer erfolgte bereits, eine Ombudsstelle wurde eingerichtet
- Insgesamt werden bis zu 30 Personen auf der Baustelle tätig sein
- Sperren aufgrund des Baus der Flucht- und Rettungsstollen wird es nur kurzzeitig geben, nämlich wenn die Durchbrüche zum Haupttunnel gemacht werden. Das Land Salzburg wird darüber rechtzeitig informieren.
Bauarbeiten voll angelaufen
Die Sprengungen und Bauarbeiten für den ersten Flucht- und Rettungsstollens beim Abschnitt Nord sind voll angelaufen. „Es geht Schritt für Schritt voran und jeden Tag werden einige Meter herausgesprengt und das Material abtransportiert. Alles läuft derzeit genau im Zeit- und Kostenplan“, so der Projektleiter des Landes Salzburg, Christian Cecon. „Wir haben uns in den letzten Monaten im alten Stollen Platz geschaffen für die ganzen Maschinen und die Logistik, konzentrieren uns jetzt auf den klassischen Vortrieb und arbeiten uns Meter für Meter weiter“, ergänzt Bauleiter Horst Schweiger von der bauausführenden ARGE Porr – Östu Stettin.
Drei Kilometer Stollen
Das mehr als drei Kilometer lange neue System aus Flucht- und Rettungsstollen entsteht in drei Abschnitten parallel zum Schmittentunnel. Dabei werden 14 Verbindungen vom Haupttunnel in die neuen Flucht- und Rettungsstollen errichtet, vier davon sollen für Einsatzfahrzeuge befahrbar sein. Dafür müssen voraussichtlich rund 180.000 Kubikmeter aus dem Berg geholt werden. Der erste Abschnitt Nord befindet sich zwischen Oberreit und Zell am See und ist der längste der drei Stollen. Er ist an den bestehenden „Fluchtstollen Seehäusl“ auf Höhe des Friedhofs angebunden.
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Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_240918_30 (mw/msc)